Wir haben in unserer Kultur eine Überbetonung des Leidens geschaffen. Ursprünglich – wohl auch im religiösen Sinne – war die Darstellung des Leidens und des Schmerzes eine sinnvolle Würdigung von all dem Schwierigen und Dunklen, das uns im Leben eben auch widerfährt.
Mein Lebensweg hat so manche Herausforderung mit sich gebracht – wie für viele andere auch. Mein Glück war, dass ich immer wieder auf Menschen getroffen bin, die mir in schwierigen Situationen Unterstützung, Zuwendung oder einen guten Rat gegeben haben.
... so heißt ein Buch von der amerikanischen Autorin Brené Brown. Verletzlichkeit bringen wir normalerweise wohl nicht mit unserer Vorstellung von Stärke in Verbindung.
Natürlich würde ich auch am liebsten nur die positiven Emotionen spüren: Die Freude, die Liebe, die Begeisterung, die Heiterkeit und die Leichtigkeit sind gern gesehen in meinem Inneren.
Wenn es draußen dunkel wird, dann ist das seit Urzeiten ein Signal für Rückzug und Innenschau. Vermutlich ist uns das in unserer Kultur ein wenig abhanden gekommen. Wir können jederzeit für Licht und Ablenkung sorgen.