Wenn es draußen dunkel wird, dann ist das seit Urzeiten ein Signal für Rückzug und Innenschau. Vermutlich ist uns das in unserer Kultur ein wenig abhanden gekommen. Wir können jederzeit für Licht und Ablenkung sorgen.
Dabei wäre im Dunklen vielleicht auch viel Spannendes zu entdecken. Natürlich, in der dunklen Innenwelt leben unsere Ängste und Sorgen, unsere Verletzungen und Enttäuschungen, unsere unerfüllten Träume. Das macht den Besuch in der Dunkelheit nicht gerade angenehm.
Doch in der Dunkelheit im eigenen Inneren ist auch das Licht zu finden. Denn gerade die Wandlung der schmerzhaften Anteile macht es hell. Außerdem sind im innersten Kern auch immer unsere stärksten Kräfte und größten Mächte zuhause. Wenn wir uns durch die Dunkelheit trauen, ist eine Form der Lebensenergie zu finden, die uns durch alles trägt. Und sowohl in den dunklen, wie auch in den lichten Zeiten kreative Handlung und aktive Lebensgestaltung möglich macht.
Das Wort „Schamane“ kann auch mit „der, der im Dunklen sieht“ übersetzt werden. Wir alle haben diese schamanischen Fähigkeiten in uns. Ein paar ruhige Minuten genügen schon und wir beginnen zu sehen...
Vielleicht sehen wir in unserem Inneren gleich etwas Wesentliches. Vielleicht ist diese Erkenntnis aber nicht gleich da. Vielleicht erst in ein paar Tagen oder Wochen. Aber ich glaube mal, dass es sie gibt. Und bin gespannt darauf.