Nicht gerade beruhigend, wenn ich gerade die Nachrichten lese. Ich vermeide es ja fast schon, mich genauer mit der Weltpolitik und dem Weltgeschehen zu beschäftigen.
Obwohl ich mich als politisch interessierten und engagierten Menschen verstehe, merke ich, dass zu viel Auseinandersetzung mit all der Gewalt und all dem Leid meine Stimmung und meine Kraft sehr negativ beeinflusst. Vor allem, weil ich nicht das Gefühl habe, wirklich etwas daran ändern zu können. Das Große entzieht sich meinem Einfluss.
Wo ich allerdings etwas ändern kann, ist im Kleinen, in meinem Umfeld, in meiner Arbeit, in dem, was ich in die Welt hinausgebe. Ich kann nur an dem Frieden in mir selbst und um mich herum arbeiten, um etwas zum Frieden in der Welt beizutragen.
Das klingt auch für mich manchmal zu einfach und zu abgeschlossen und doch ist es der einzige Zugang, der Sinn macht und möglich scheint. Eine der Erfahrungen, die ich auf meiner Reise durch Indien machte, war meine Lähmung, hervorgerufen von der unglaublichen Armut, die ich dort gesehen habe. Gleichzeitig habe ich bemerkt, dass ich mit meinen Fähigkeiten dort keinen nennenswerten Unterschied für die Menschen mache. Selbst wenn ich alles gebe, was ich habe, ist es nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Wenn ich hier arbeite, habe ich das Gefühl einen positiven Einfluss zu haben. Systemisch gesehen geht ohnehin jede kleinste Handlung und jede Geste weit hinaus, wir wissen nie, ob nicht eine kleine Tat schon viel bewirken kann. Denn alles Positive, sei es auch noch so klein, kann wieder weitergegeben werden und sich so potenzieren. Das ist zumindest die Hoffnung. Daher versuche ich im Kleinen zu wirken. Und wünsche mir, dass es auch im Großen Auswirkungen hat, wenn viele Kleine das Beste tun.