Möglicherweise hast du das auch schon bemerkt: Du gehst einen Schritt in eine neue Richtung und plötzlich taucht ein Hindernis auf. Du setzt dir Ziele, freust dich darüber und plötzlich verlierst du jede Motivation und Antriebskraft. Vielleicht scheint es sogar so, wie wenn alles noch viel schlimmer wäre, als vor dem Moment, in dem du über neue Ziele, Wünsche und Visionen nachgedacht hast.
Das ist ein ganz normaler psychologischer Effekt. Auch wenn wir uns natürlich alle bewusst wünschen, dass es uns besser geht und wir weiter auf Visionen und Wünsche zugehen können, gibt es in uns auch Kräfte und Aspekte, die am bisherigen Denkmuster oder Zustand festhalten. Diese Energien mobilisieren sich, sobald wir beginnen etwas zu verändern. Bleiben wir in diesen Momenten nicht achtsam, kann es sein, dass wir unsere Ziele gleich wieder als zu hoch gegriffen, nicht erreichbar und generell nicht mehr so attraktiv empfinden. Wir lassen es einfach und bleiben beim Alten.
Eine andere Möglichkeit ist, uns die Kenntnis über diesen Effekt zunutze zu machen. Wollen wir auf neue Ziele und große Visionen zugehen, müssen wir fast damit rechnen, dass es Widerstände geben wird. Wir können diese inneren Kräfte und Mächte, die uns im bisherigen Zustand halten sogar einladen, mit uns zusammenzuarbeiten. Vielleicht eine auf den ersten Blick absurde Vorstellung. Doch sehr hilfreich, denn in unserem Inneren gibt es keine absolut destruktiven Kräfte. Alles was da ist, hat einen guten Grund hier zu sein. Diesen guten Grund müssen wir nicht kennen, wir können ihn einfach würdigen, indem wir annehmen, dass es ihn gibt und dass dahinter – wenn auch manchmal schwer erkennbar – eine gute Absicht steht. Wenn wir unsere inneren Gegenkräfte wahrnehmen, anerkennen und achten, können sie sich auch wandeln und uns schlussendlich in der Erreichung unserer Ziele unterstützen.
Welche inneren Widerstände zeigen sich momentan bei dir?
Was ändert sich, wenn du von vornherein damit rechnest, dass es diese inneren Gegenkräfte geben wird?