Toleranz und fixe Meinungen

„Es gibt nur eine falsche Sicht: Die Überzeugung meine Sicht ist die einzig Richtige.“ 
Nagarjuna Vielleicht wird „Toleranz“ das Schlüsselwort des Jahres 2021. Wenn ich mich so umhöre, dann werden die Meinungen immer radikaler. Vor allem dort, wo es keine gesicherten Fakten gibt - und wo gibt es die schon? - neigen wir Menschen dazu, unsere Unsicherheiten mit fixen Meinungen zu überdecken.
Ich gebe zu, ich bin so manchen Meinungen gegenüber wenig tolerant. Vor allem jenen, die mir zu extrem oder einseitig sind. Da versuche ich mich wieder daran zu erinnern, dass Toleranz für alles gilt. Nicht nur für das, was mir gerade gefällt.
Und doch gibt es natürlich eine Grenze des Akzeptablen: Dort wo Menschen verletzt werden, dort wo persönliche Egoismen über das Interesse einer größeren Ganzheit gestellt werden (wo diese Grenze verläuft, müssen wir wohl gerade mit ganz viel Toleranz diskutieren) und dort, wo Selbstmitleid mit kritischer Betrachtung von so mancher Entwicklung verwechselt wird.
Toleranz ist nicht einfach. Sie ist eine Herausforderung und eine Zumutung. Dort wo es einfach ist, ist es keine Toleranz.