Es ist wohl ein Jahr, das wir wahrlich gerne abschließen. Einschränkungen, Belastungen, Turbulenzen, Trennungen und viele Herausforderungen - es hat sich so einiges getan in diesem 2020.
Doch können wir es jetzt einfach abschließen? Können wir den Entwicklungsprozess, der angestoßen ist, für beendet erklären? Und 2021 einfach neu und entspannt anfangen?
Eine Rückkehr zur vorherigen „Normalität“ wird es wohl nicht mehr geben. Aber was war schon normal? Unsere Form des Wirtschaftens, der Umweltzerstörung, der Selbstausbeutung und der Entfernung von der Menschlichkeit wohl nicht. Normal wurde es, weil wir uns an so manches gewöhnt hatten, an das wir uns eigentlich nicht gewöhnen sollten.
Ich sehe die Umbrüche als Chance, wieder neu auf die Welt, auf unsere Werte und Ziele zu schauen. Eine Chance einem nachhaltigen Bewusstsein und einer erneuerten Menschlichkeit in Gesellschaft und Wirtschaft wieder Raum und Wertigkeit zu geben. Eine Chance, unser persönliches Leben zu überprüfen und gegebenfalls neu auszurichten.
Es ist wohl gerade nicht bequem - weder persönlich noch global. Die sogenannte Komfortzone haben wir 2020 verlassen müssen. Die angestoßenen Wandlungsprozesse werden noch eine ganze Weile weitergehen. Jetzt können wir die Entscheidung treffen, sie aktiv mitzugestalten. Welche Werte wollen wir wieder ins Leben holen? Für uns selbst und für alle?