Zugegeben, es gibt angenehmere Lernerfahrungen als die, die das Leben mir gerade abverlangt. Dabei geht es mir vergleichsweise sicher noch sehr gut. Ich kann nicht alles tun und verwirklichen, was ich mir wünsche, aber es lassen sich immer wieder Wege finden.
Doch habe ich auch manchmal Phasen voller Zweifel und Ängste. Die Zweifel fragen sich, ob das alles zu schaffen ist. Die Ängste entwickeln Zukunftsvorstellungen, die weit von meinen Wünschen entfernt sind. Gemeinsam sind diese Gefühle kein besonders konstruktives Duo.
Und sie gehören dazu. Denn sie helfen mir auch, meine Wünsche, Pläne und Visionen zu hinterfragen. Ich werde klarer, was ich wirklich will. Ich muss mich für manches noch ein wenig mehr anstrengen, das erhöht den Wert und die Energie, die in meinen Vorhaben liegt. Und ich kann mich wieder klären, denn nicht alle Ängste und Zweifel kommen aus dem Jetzt. So manches darf als Teil meiner Geschichte gewürdigt werden und auf eine andere Art integriert. Auch wenn sie nicht angenehm sind, irgendwie gehören diese Gefühle wohl auch dazu.
Die Frage ist für mich im Moment also nicht so sehr, welche Gefühle ich habe und was sie mir genau mitteilen. Sondern mehr die, was ich damit mache?
Manchmal gar nichts. Ich darf diese Gefühle einfach spüren und durchziehen lassen.
Und manchmal entwickle ich genau daraus neue Energien und Möglichkeiten.
Das lerne ich. Nicht die eine große Erkenntnis. Aber viele kleine und für die Zukunft möglicherweise wichtige Schritte. Und irgendwann werde ich vermutlich erstaunt sein, wie weit ich mit diesen kleinen Schritten gekommen bin.