Innerer Abstand

Wenn ich meine Herausforderungen - im privaten und beruflichen - Bereich betrachte, dann gibt es dabei immer welche, die ich gerne habe. Von denen ich weiß, dass ich daran wachse, denen ich mich gewachsen fühle. Es gibt Aufgaben, die ich mit Freude annehme.

Andere Herausforderungen hätte ich lieber nicht. Ich hätte gerne schon ein Ergebnis - manchmal fast egal welches, Hauptsache ein Ergebnis -, ich hätte gern einen nächsten Schritt, eine Sicherheit, wie es weitergeht. Und es ist nicht. Es bleibt anstrengend, manchmal sogar frustrierend. Ausgesucht hab ich mir das nicht.
Zumindest nicht bewusst. Doch was wäre, wenn ich aus einer unbewussten Seelenebene einen perfekten Plan verfolge. Genau richtig bin, wo ich gerade bin. Genau das lerne, was ich für meinen nächsten Schritt brauche. Nur kann ich es aus meiner Perspektive gerade nicht sehen.
Wenn ich mein Leben aus einer größeren Perspektive betrachte und ein paar Jahre zurückblicke, dann hat sich alles in einer wirklich guten Form entwickelt. Irgendwie passen jetzt auch die Dinge und Erfahrungen zusammen, die im ersten Moment keinen Sinn gemacht haben. Auch die schwierigen und schmerzhaften Erlebnisse gehören dazu. Sie schaffen vielleicht gerade einen besonderen Wert und eine besondere Tiefe.
Mir hilft es, manchmal ein wenig Abstand zu mir selbst und meiner momentanen Situation zu nehmen. Mit diesem Abstand sieht vieles sinnvoller aus. Und diesen Sinn nehme ich mir dann wieder mit in den Alltag, auch wenn er jetzt gerade nicht so zu fassen ist.