Die Corona-Geschichte hat wohl aller unser Leben gehörig durcheinandergewürfelt. Die täglichen Abläufe sind andere geworden und viele sehnen sich nach der Normalität zurück.
Doch war das „Normale“ immer auch das Beste?
Sicherlich war das Gewohnte auf irgendeine Art auch ein Stück Sicherheit. Wie wir aus der Psychologie wissen, tendieren wir Menschen dazu, in der bekannten „Komfortzone“ zu bleiben, auch wenn dieser sogenannte Komfort längst nicht mehr angenehm oder gemütlich ist. Aber Gewohnheiten haben eben eine eigene Macht. Wir müssen nicht nachdenken oder neu planen, können uns auf die positiven Seiten verlassen und natürlich auch immer über die gleichen Dinge ärgern.
Meine Gewohnheiten sind gerade ziemlich in Frage gestellt. Viel von meiner Arbeit – die ich wirklich sehr gerne mache – ist nicht möglich oder nur unter sehr erschwerten Bedingungen anzubieten. Das macht mich auch traurig und gibt andererseits die Chance, über meine eigenen Strukturen nachzudenken. Was will ich wirklich auf längere Sicht?
Etwas zu vermissen, macht den Wert auch wieder deutlicher. In dem Sinne freue ich mich darauf, erneuert wieder durchstarten zu können.
„Wenn eine Gewohnheit unterbrochen wird, wird sie sichtbar gemacht. Damit wird sie von einem Zwang zur Entscheidung.“
Charles Eisenstein