Im Umfeld von Coaching und Beratung wird oft die Frage gestellt, aus welcher „Schule“ man kommt. Damit ist gemeint, ob man systemische Zugänge hat, mit NLP, Aufstellungen oder anderen Methoden arbeitet. Ebenso stellt sich oft die Frage, ob denn nun Coaching oder Therapie besser wäre. Jede Methode hat wohl ihre Vorteile und eröffnet Wege, um Menschen in ihren Entwicklungsprozessen zu begleiten.
Dabei geht es aber vermutlich gar nicht um die Methode. Wie die Therapieforschung zeigt, wirkt der Mensch auf den Menschen. Die Methode macht nur einen Bruchteil der Wirksamkeit von Therapie, Coaching und Begleitung aus. Das gilt übrigens auch für medizinische Behandlungen. Es gibt immer mehr Studien, die auf die hohe Wirksamkeit des ärztlichen Gesprächs verweisen. Manchmal hinterlassen ein paar Worte einen tieferen Eindruck als chemische oder chirurgische Behandlungen.
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Wir reagieren auf Erwartungen, Anerkennung und Kritik. Wir wollen dazugehören, entsprechen und geliebt werden. Wie uns jemand begegnet, macht daher einen großen Unterschied. Nehmen wir das Beste im anderen Menschen an, kann der andere vielleicht auch sein Potenzial für das Beste aktivieren. Sehe ich Möglichkeiten und bin überzeugt, dass es immer einen Weg gibt, der für alle passend ist, kann ich Optimismus und Zuversicht stärken. Bin ich freundlich und würdigend für all die Probleme, die Menschen mit sich tragen, mache ich den Weg für positive Veränderungsprozessen auf. Ich wirke, ganz egal, mit welcher Methode ich arbeite.
Und das Schöne daran ist auch noch, dass jede Haltung und Einstellung auch auf mich selbst zurückwirkt. Denn genau so gestalte ich auch mein Leben, ich gebe etwas in die Welt hinein und es strahlt zurück. Manchmal etwas verzerrt, aber immer wieder in der gleichen Qualität.