Ich schreibe, wie ich bin

Ich habe immer schon gerne geschrieben. Als Schülerin in den geforderten Aufsätzen, in Geschichten, die ich mir ausgedacht habe und Gedichte, die heute wohl eher peinlich wären. Mein Traum war, irgendwann mal ein Buch zu schreiben.

Mit reger Phantasie ist mir das Schreiben auch ganz gut gelungen. Bis ich an die Universität ging und dort mit wissenschaftlichem Schreiben befasst war. Eine ganz andere Form, die mir wesentlich weniger leicht von der Hand ging. Außerdem habe ich in der Zwischenzeit viele Klassiker der Weltliteratur und wunderbare moderne Romane gelesen. Es war klar, so kann ich nie schreiben. Dieses Talent - oder auch dieses Durchhaltevermögen - habe ich nicht.
Das hatte zur Folge, dass ich jahrelang kaum schrieb und wenn unbedingt ein kurzer Artikel nötig war, dann hat mich das wochenlange schlaflose Nächte gekostet. Ich war überzeugt nicht schreiben zu können und habe es gemieden, wo es nur ging.
Doch war meine Kreativität damit offensichtlich auch nicht einverstanden. Ich habe irgendwann wieder angefangen habe, so zu schreiben, wie ich spreche. Ich schreibe auf, was ich mir denke und habe inzwischen gelernt, mir keine Sorgen wegen Satzstellungen, Rechtschreibfehlern und Stilblüten zu machen. Das ist die einzige Form, wie ich schreiben kann - und das lass ich mir von mir selbst jetzt nicht mehr nehmen. Dazu macht es viel zu viel Freude.