Führung die krank macht

Das wertschätzende bzw. wenig wertschätzende Verhalten von Führungskräften kann sich unmittelbar auf die Motivation und damit die Gesundheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auswirken. Diese Erkenntnis geht zurück auf den finnischen Agemanagementforscher Juhani Ilmarinen und ist ein Ergebnis seiner elfjährigen Längsschnittstudie von 1981-1992. 
So kann es passieren, dass Führungskräfte beim Wechsel einer Abteilung innerhalb des Konzerns „Krankenstände mitnehmen“. Die Höhe der Fehlzeiten erreicht trotz neuer Führungsaufgaben und neuer MitarbeiterInnen in der frisch übernommenen Abteilung einen ähnlich (hohen) Stand, wie in dem zuvor geleiteten Bereich. Leider hat sich noch nicht eingebürgert, hier die mögliche Ursache im Führungsverhalten zu suchen. Denn: Die positive Rückkopplung von Wertschätzung und Anerkennung durch Vorgesetzte auf die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Beschäftigten finden im Unternehmensalltag zu wenig Beachtung. „Humanorientierung“, also soziale Kompetenzen bei Führungskräften, werden nach wie vor als lässlich angesehen bzw. ihr Fehlen zumindest toleriert. Führen, so Wirtschaftspsychologe Felix Brodbeck, heiße immer noch allzu oft hart zu sein in der Sache und hart zu den Beschäftigten.
Es wird Zeit, dass es auch hier ein Umdenken gibt. Denn Arbeit soll ja schließlich Sinn stiften und nicht krank machen.