In der hawaiianisch-schamanischen Philosophie gibt es eine Methode, die sich „Vergangenheit verändern“ nennt. Damit ist keine Gehirnwäsche gemeint, die uns einfach ein alternatives Leben erschafft und alles Negative vergessen lässt. Vielmehr ist damit gemeint, die Auswirkungen der Vergangenheit zu verändern.
Wenn wir etwas erlebt haben, das wir heute noch mit uns tragen - in Form von Schmerz, Groll oder Bitterkeit - dann ist das Erlebte nicht vergangen. Es beschäftigt uns heute noch. Gleichzeitig ist das Erlebte nur mehr eine Erinnerung, es ist ja im jetzigen Augenblick nicht vorhanden.
Was hindert uns also daran, eine neue Erinnerung zu erschaffen? Natürlich darf die bisherige Erinnerung bleiben, schließlich wollen wir ja auch etwas daraus lernen. Gerade die schwierigsten Lebensphasen haben ja mitunter die größten Geschenke für uns. Eine zweite, alternative, schöne und stärkende Erinnerung könnte aber auch neue Wege aufzeigen. Wenn wir unsere Erinnerungen erweitern und neu kreieren, bleibt die Vergangenheit zwar immer noch wie sie war, doch haben wir unsere Möglichkeiten verändert. Wir können auf verschiedene Arten der Erinnerung zugreifen - und so möglicherweise die negativen Auswirkungen der bisherigen Erinnerung wandeln.
Wie geht nun das „Vergangenheit verändern“?
Ganz einfach... ich denke mir eine neue Erinnerung aus. Wie könnte es gewesen sein? Je intensiver ich an die neue Erinnerung denke und je öfter ich sie abrufe, desto stärker wird mein Gehirn darauf so reagieren, wie wenn die neue Erinnerung tatsächlich eine Erfahrung wäre. Also - es ist einen Versuch wert!