Als junge Frau habe ich mit meinen Studienkolleg/inn/en und Freund/innen nächtelang über das Thema Selbstbestimmung und Schicksal diskutiert.
Ich war zutiefst davon überzeugt, dass jedes Kind mit allen Möglichkeiten auf die Welt kommt, erst die Prägung in der Familie schafft dann die Persönlichkeit, die der Mensch später werden wird.
Inzwischen habe ich viel dazugelernt und diese ursprüngliche Meinung stark abgeändert. Natürlich hat die Prägung durch Mutter, Vater und Geschwister einen ganz entscheidenden Anteil an der Entwicklung einer Persönlichkeit. Doch kommen auch noch andere, vielleicht viel tiefer gehende Faktoren dazu. Die Erfahrungen vieler Generationen davor wirken ebenso wie die Zeit, in der wir geboren sind. Möglicherweise bringen wir sogar Informationen aus anderen Leben und Dimensionen mit, wer weiß. Vielleicht gibt es eine Art Seelenplan, der einen bestimmten „Bauplan“ und dazugehörigen Lebensereignisse für uns vorgesehen hat.
Heute kann ich das alles gut annehmen und habe zugleich – meistens zumindest – akzeptiert, dass ich es nicht im Einzelnen analysieren muss. Denn es wäre ohnehin niemals zu ergründen und zu verstehen.
Was ich allerdings verstanden habe und immer wieder betonen und vermitteln möchte, ist dass jeder Mensch, ganz egal mit welchen Voraussetzungen er oder sie geboren ist, die Fähigkeit hat, etwas aus dem Leben zu machen. Und darum geht es schlussendlich, selbstbestimmt und selbstverantwortlich das eigene Leben in die Hand zu nehmen.