Eines der Themen, bei denen sich Wissenschaft und überliefertes Wissen aus alten Kulturen in Einigkeit begegnen, ist die Idee der transgenerationalen Übertragung von Mustern, Gewohnheiten und sogar von schweren Erlebnissen und Trauma.
Viele schamanische Kulturen sehen die Ahnen und Ahninnen als wichtige Basis unseres heutigen Erlebens. Bei manchen ist sogar eine gewisse Angst von der Rachsucht der Ahnen verbreitet.
In der modernen Epigenetik lässt sich inzwischen nachweisen, dass sich Erfahrungen im Verlauf eines Lebens auch an die Nachkommen vererben. Bis zu vier Generationen geht zur Zeit die wissenschaftliche Nachvollziehbarkeit. Das heißt das Kriegserlebnis des Urgroßvaters könnte den Enkel durchaus noch beeinflussen und die familiären Prägungen der Urgroßmutter werden das Beziehungsbild der Enkelin prägen. Die „Rache“ der Ahnen und Ahninnen besteht also einfach in den ungelösten Themen. Sie wollen uns wohl nichts „böses“ und doch tragen wir mit, was die Menschen vor uns erlebt haben.
Es ist wohl unmöglich, alles über unsere Vorfahren zu wissen. Doch können wir wissen, dass sie einen großen Einfluss hatten. Diesen Einfluss gilt es zu würdigen, um ihn dann in einen Heilungsprozess zu bringen. Denn wir sind heute jene, die das Leben gestalten können. Was wir damit tun, hat wiederum große Auswirkungen auf unsere Nachkommen.