Die Conclusio des Biologen Charles Darwin „survival of the fittest“ wurde im Deutschen oft mit „Das Überleben der Stärkeren“ übersetzt. Mit dieser biologischen - und damit naturwissenschaftlichen - Erkenntnis wurde viel Dominanz, Unterwerfung und Hierarchie gerechtfertigt, denn schließlich gelte im Menschen- wie im Tierreich dieses Prinzip.
Inzwischen habe ich gelesen, dass auch in der Biologie mit „fittest“ eigentlich nicht die körperlich (oder militärisch aufgerüsteten) Stärksten gemeint sind, sondern die anpassungsfähigsten und flexibelsten (Menschen und Tiere).
In einer Welt, die sich unaufhaltsam und ständig wandelt ist es lange schon nicht mehr rohe Stärke, die das Überleben sichert und gar langfristig Zufriedenheit und Erfüllung möglich macht. Die Anpassung an Veränderungen, die Offenheit für Neues, das Weiterlernen und –entwickeln macht uns nicht nur zu „fitteren“ Menschen, sondern hoffentlich auch zu feineren, verständnisvolleren und liebevolleren Wesen.