Durch den Schmerz durch

„Nichts übergehen, alles aufdecken, sich nicht mehr betrügen. Auch die schmerzhaftesten Stellen berühren. Alles wagen, mitten durch den Schmerz hindurchgehen. Und dann wird einem leichter, die Last des bösen Urteils fällt ab, man entdeckt unter alledem das Gute in sich.“
so lässt Ulli Olvedi einen buddhistischen Lama in dem Roman „Zanskar“ erklären.
In den Schmerz hineingehen um dahinter den Schatz der Heilung zu entdecken. Nicht immer leicht, es braucht viel Mut hinzuschauen. Doch der einzige Weg, denn alles was wir versuchen nicht zu sehen, wird sich auf eine andere Weise manifestieren. Im Körper, in der Umgebung, in unseren Erfahrung. 
Interessanterweise erlebe ich immer wieder, dass die Angst vor dem Schmerz, die Vorstellung, was sich alles dahinter verbergen könnte, die Projektion auf die Situation viel schlimmer ist, als das, was sich zeigt, wenn wir wirklich hingehen. Oft lösen sich innere und äußere Blockaden, schmerzhafte Anteile oder lang verdrängte Verletzungen ganz leicht, wenn wir sie bewusst und achtsam berühren. Das braucht ein wenig Überwindung und ist dafür dann unendlich lohnend.