In einer Übung zur Selbstidentifikation schreibt der italienische Psychotherapeut Roberto Assagioli:
„Ich habe einen Körper, aber ich bin nicht mein Körper. Mein Körper mag sich in verschiedenen Zuständen der Gesundheit oder Krankheit befinden, er mag ausgeruht oder müde sein, aber das hat nichts mit meinem wirklichen Ich zu tun. Ich schätze meinen Körper als mein kostbares Werkzeug der Erfahrung und des Ausdrucks, aber er ist nur ein Werkzeug. Ich behandle ihn gut, ich versuche ihn bei guter Gesundheit zu halten, aber er ist nicht ich selbst.“
Wer bin ich, wenn ich von mir spreche?
Manchmal bin ich weit von meinem Körper entfernt, dann kann es vorkommen, dass der Körper sich – durchaus schmerzhaft – zur Wort meldet. Denn auch wenn ich das Bewusstsein bin, dass den Körper bewohnt, so will das „Haus“, der „Tempel“ oder das „Gefährt“ doch auch gut beachtet werden.
Manchmal ist es genau umgekehrt: Mein Körper zieht viel Aufmerksamkeit auf sich. Sei es im Genuss oder in der Bedürftigkeit. Da könnte ich vergessen, dass ich noch viel mehr als ein Körper bin.
Ich bin ein Körper und ich bin Bewusstsein. Meine Aufmerksamkeit bestimmt, was ich gerade erlebe.
„Ich habe einen Körper, aber ich bin nicht mein Körper.
Ich habe Gefühle, aber ich bin nicht meine Gefühle.
Ich habe einen Verstand, aber ich bin nicht mein Verstand.
Ich habe Wünsche, aber ich bin nicht meine Wünsche.
Ich bin ein Zentrum reinen Bewusstseins und reinen Willens.“
Roberto Assagioli