In schamanischen Kulturen gibt es die Idee vom verletzen Heiler. Jene, die selbst eine Wunde in sich tragen, sind aufgefordert, diese Wunde in sich zu heilen. Damit werden sie heilsam für andere. In der Astrologie ist es Chiron, der auf eine immerwährende Wunde in jedem Menschen hinweist, mit der wir geboren werden. Diese Wunde kann nie zur Gänze heilen, sie wird uns immer wieder auf unsere Verletzlichkeit hinweisen und ist eine Form von innerem Training für Heilkraft und Mitgefühl.
Immer wenn unsere innersten Wunden berührt werden, haben wir also die Möglichkeit für Wachstum. Natürlich schmerzt es erstmal, natürlich dürfen wir die eigenen Wunden versorgen und uns vielleicht auch ein wenig leid tun. Die Wunde - die dann ja meist von Menschen im Außen aktiviert wird - ist aber nicht dazu da, um uns das Leben schwerzumachen. Ganz im Gegenteil, sie kann unsere Heilkräfte aktivieren und unsere Entwicklung zu besseren Menschen fördern.