Wenn ich über meine gescheiterten und wieder eingestellten Projekte nachdenke, stellt sich auch die Frage, was überhaupt gescheitert sein kann? Ist es der Verlust an Geld oder Zeit? Ist es die eingesetzte Lebensenergie, die kein produktives Ergebnis mehr bringt?
Wie kann ich eigentlich wissen, ob nicht genau dieser Einsatz auf einer anderen Ebene viel Auswirkung hat?
Vermutlich wäre ich nur dann wirklich gescheitert, wenn ich aufgeben würde. Ich kann ein Projekt aufgeben, ein Buchvorhaben, eine Seminaridee, eine Richtung, in die ich gearbeitet habe... all das schmerzt, weil ich ja Erwartungen damit verbunden hatte. Erwartungen von positivem Feedback, Arbeitsmöglichkeiten, Einkommen, etwas von meinen Vorbereitungen weitergeben zu können, hilfreiche Aktivitäten zu setzen usw. All das ist enttäuschend. Wenn ich enttäuscht bin, brauche ich ein wenig Zeit, um meine Wunden zu lecken. Ich ärgere mich, rechne vielleicht sogar nach, was ich alles hineingesteckt habe, bin böse auf mich und die Welt. Und irgendwann bin ich wieder friedlich, weil es eben nicht zu ändern ist.
Und dann geht’s weiter. Ab ins nächste Projekt oder Vorhaben. Ob es erfolgreich wird, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich dranbleiben will. Ich werde nicht aufgeben, werde immer wieder versuchen etwas zu tun, das ich für sinnvoll halte. Und solange ich das mache, kann ich nicht gescheitert sein.