Wachstum

„Du musst die Projekte größer angehen, als du jetzt schon bist“, hat mein Bruder mal in einer entscheidenden Lebensphase zu mir gesagt. „Denn sonst kannst du nicht wachsen.“ Damals habe ich mich dafür entschieden eine große Herausforderung anzunehmen. Und bin daran gewachsen. 

Natürlich, es hat mich auch unzählige schlaflose Nächte, viel Überlegung, viel Einsatz und viel Energie gekostet. Doch die Freude daran wiegt alles auf. Im Nachhinein betrachtet war es ohnehin immer klar, dass es einen guten Weg gehen wird. Jetzt fühlt es sich sogar leicht an. Im Nachhinein gesehen hätte es gar keine andere Entscheidung geben können. In der Situation war es nicht so klar. Und gerade deshalb bin ich unendlich froh, auch so manches Risiko auf mich genommen zu haben.
 
In der buddhistischen Philosophie gibt es sowohl die Dämonen des stolzen Hochgefühls wie auch die Dämonen der falschen Bescheidenheit. Die Entscheidung fürs Wachstum liegt wohl genau dazwischen. Wenn man sich zu viel zutraut, bzw. arrogant die eigenen Möglichkeiten überschätzt, während man das Potenzial oder die Energie anderer Menschen unterschätzt, kann es irgendwann zu einem größeren Widerstand kommen. Wenn man sich selbst unterschätzt und nicht an das eigene Potenzial glaubt, kann es zum Stillstand führen. Ein schöner Balanceakt, der immer wieder herausfordert.