Mir fällt auf, dass ich immer, wenn ich etwas Neues beginne, auch unter inneren Widerständen zu leiden habe. Zuerst spüre ich die Euphorie – eine Idee, eine Vision, ein Vorhaben nimmt mich ein, ich starte meist los, ohne lange überlegt zu haben.
In dieser ersten Phase wird schon klar, dass größere Vorhaben auch mehr Energie in Form von Zeit, Arbeit und Geld brauchen. Das ist ganz o.k. so, den Einsatz und das Engagement bringe ich mit. Nur kommt dann meist eine Phase, in der ich vor dem Vorhaben zurückschrecke. Es ist, wie wenn es mir zu groß, zu schwierig und zu unleistbar erscheinen würde. Vor allem stellt sich immer mehr die Frage, ob ich dazu in der Lage bin? Darf ich das überhaupt?
Wer sollte es mir erlauben oder verbieten? Es gibt Anteile in meinem Inneren, die meine Vorhaben und Pläne am liebsten gleich wieder einstellen würden. Bleiben wir doch lieber bei dem, was wir schon machen. Ist ja ohnehin gewagt genug.
Welche Stimme spricht da in mir? Vielleicht eine Stimme, die mich warnen will und darauf hinweist, dass große Aufgaben auch große Ressourcen brauchen. Vielleicht auch eine innere Stimme, die genau überprüfen will, ob das Vorhaben wirklich meinen Interessen und Ausrichtungen entspricht.
Vermutlich aber ebenso eine Stimme, die – schon aus lang vergangenen Zeiten stammend – mir erklärt, dass ich so große und tolle Dinge nun wirklich nicht darf. Wer wäre ich denn?
Ja, wer bin ich denn?
Ich bin die, die mit all diesen Stimmen verhandelt und dann wieder einen nächsten Schritt setzt. Einen kleineren oder größeren.