Menschen sind soziale Wesen. Wir werden in eine Familie geboren und haben den Überlebensinstinkt uns an die Muster und Werte dieser Familie anzupassen.
Alleine könnten wir nicht existieren, daher gibt es das zutiefst verankerte Grundbedürfnis dazuzugehören. Wir wollen nicht anders sein und nicht auffallen. Zumindest nicht in unserer Kindheit.
Ablösungsprozesse beginnen erst, wenn wir allein überlebensfähig werden. Doch dann ist die tiefe Prägung – die mehr oder weniger zu unseren persönlichen Anlagen passt – schon längst geschehen. Wir tragen die Muster unserer Familie in uns und wiederholen sie.
Diese Wiederholungsschleife ist jedoch veränderbar. Sobald uns bewusst wird, welche Werte, Verhaltensweisen, übertragenen Schuldgefühle, Traumata oder Belastungen aus dem Familiensystem kommen, können sie verändert werden. In der bewussten Auseinandersetzung werden diese Lasten sogar zum Gewinn: Wir lernen und wachsen daran.
Die guten Werte können wir natürlich stärken und dankbar weitergeben. Die belastenden Muster können gewandelt werden. Das ist ein Geschenk unserer Zeit – heute haben wir die Zugänge und Möglichkeiten.