Die TV-Doku „Vererbte Narben“ beschäftigt sich mit dem Thema Transgenerationale Traumata. Das sind nicht verarbeitete schwere und schmerzhafte Erfahrungen, die von Vorfahren und Eltern auf die Kinder übertragen werden.
So wirken sich Familiengeheimnisse, Angst, Gewalt, körperliche und seelische Traumata, Stress und Druck nicht nur auf jene aus, die es erfahren, erleben und erleiden, sondern auch auf die nachfolgenden Generationen. Jede Generation gibt an die nächste ihren Lebensentwurf weiter. Man gibt das Gute weiter. Aber man überträgt eben auch die Blockaden und Probleme.
So könnte es sein, dass wir heute unter den Nachwirkungen der Kriegserfahrungen unserer Eltern und Großeltern leiden. Auch Lebensgeschichten, die Flucht, Konkurs oder frühen Verlust von geliebten Menschen beinhalten, sind prägend für die Nachkommen. Angststörungen, Depressionen, Schuldgefühle, Bindungs- und Beziehungsstörungen, Leere oder Schuldgefühle sind vielleicht nicht (nur) in der eigenen Biografie begründet.
Es gibt keine Möglichkeit zweifelsfrei herauszufinden, ob eine körperliche oder psychische Symptomatik transgenerational übertragen wurde. Doch zeigt sich gerade in Aufstellungen hier oft ein erstaunlicher Zusammenhang zwischen der Geschichte der Vorfahren und den eigenen Belastungen. Das Glück unserer Zeit ist, dass wir diese Übertragungen auf eine relativ leichte Art und Weise lösen können. Wenn wir die Geschichte, den Schmerz und die Schwere entsprechend würdigen, können wir die Zukunft mit mehr Leichtigkeit gestalten.