Jedes Leben hält Aufgaben für uns bereit. Manche davon haben wir lieber, andere würden wir eher nicht selbst wählen. In besonders verzweifelten Situationen habe ich schon mal den Gedanken, dass das Leben mir für diesen Schmerz im Gegenzug etwas schuldig wäre. Wenn ich schon einen Wunsch nicht erfüllt habe, dann muss das Leben mir zumindest etwas anderes geben.
Eine Form von Gerechtigkeitsgedanken, der leider nie aufgeht und nur zur größeren Verzweiflung und Machtlosigkeit führt. Denn das Leben ist mir nichts schuldig. Stellt sich die Gegenfrage: Bin ich dem Leben etwas schuldig?
Wenn ich all die Möglichkeiten und positiven Aspekte meines Lebens wahrnehme, dann bin ich auch dankbar. Selbst wenn gerade so manches nicht perfekt ist, ist doch immer auch ein großer Teil sehr gut. Ansonsten würde es mich wohl gar nicht mehr geben.
Nehme ich diese positiven Aspekte wahr, dann kann ich auch aus den schwierigen Anteilen wieder etwas machen. Ich kann einen Sinn daraus entwickeln, der mich nach vorne trägt. Der Sinn ist für mich nicht in den Schmerzen oder Abgründen zu finden. Sondern darin, was ich aus den Erfahrungen mache. Wie lebe ich weiter? Wie entwickle ich etwas Sinnvolles daraus?