Oft höre ich von Menschen, die gerade in einem Problem gefangen sind – und das sind wir alle wohl von Zeit zu Zeit – dass sie sich gar nicht vorstellen mögen, was alles passieren könnte. Verzweifelt halten sie an möglichen Zukunftsbildern fest, damit auch keine Energie in eine falsche Richtung läuft. Nur haben genau diese Zukunftsvorstellungen manchmal auch noch die Auswirkung, dass sie das Problem fixieren. Denn die gewünschte Zukunft ist eben nicht erreichbar. So bleibt das Problem.
In solchen Fällen stelle ich gerne die Frage, was denn das Schlimmste wäre, wie diese Situation noch eskalieren oder noch furchtbarer werden würde. Damit mache ich den bereits problembelasteten Menschen natürlich keine Freude, denn genau daran wollen sie ja nicht denken. Und tun es doch – in so vielen unbewussten Momenten ständig. Ein sehr präsentes Szenario, das man wegzuschieben sucht.
Wird die schlimmste Variante des möglichen Ausgangs ausgesprochen – auf meine mehrmalige Ermunterung -, setzt meist Erleichterung ein. Denn so schlimm wird’s ja meistens doch nicht werden. Ist dieses Szenario also einmal aus dem Weg geräumt, können andere Zukunftsbilder entworfen werden. Vielleicht irgendwo dazwischen – nicht ganz das absolute Wunschbild, aber auch nicht ganz das schlimmste Angstbild. Irgendwo dazwischen, wo es erreichbar und machbar ist.
Also: Was ist das Schlimmste, was in deinem Fall passieren kann?