Ich freue mich auf etwas. Und zugleich mischen sich Zweifel und Ängste in meine Freude.
Was ist, wenn es doch ganz anders kommt? Ich sehe der Zukunft – bei allem Optimismus – doch auch immer mit zumindest leicht gemischten Gefühlen entgegen.
Selbst wenn ich mich über etwas in der Gegenwart freue, mischt sich schnell etwas Melancholie – denn der schöne Moment wird vermutlich bald wieder vorbei sein – oder sogar der eine oder andere schlechte Gedanke dazu. Kann ich mich nicht wirklich freuen?
Zum Glück liefert die Gehirnforschung eine Erklärung dafür: wenn wir uns freuen, dann erzeugt das Gehirn automatisch eine „Ausgleichsbewegung“ und schickt uns unbewusst Hinweise auf all die schwierigeren Anteile unseres Lebens. Damit wir sie nicht vergessen. Oder damit wir die Freude genau auch dorthin lenken und damit Lösungen leichter möglich machen. Aus der Perspektive der Freude lässt sich auch manches Problem anders betrachten.
Ich bin also nicht allein mit meiner etwas getrübten Freude. Doch kann genau das Wissen über diesen Zusammenhang meine Freude wieder stärker und leichter werden lassen. In der Aufstellungsarbeit gibt es den Rat: „Freu dich unsicher!“. Vielleicht eine schöne Kombination.