Es ist eine der ersten Definitionen, die wir über uns selbst erfahren: männlich oder weiblich. Die klare Zuordnung von sich selbst zu einem Geschlecht gibt Sicherheit.
Da könnte man leicht übersehen, dass diese Polaritäten gar nicht so abgegrenzt sind: Es gibt unendlich viel dazwischen. So wie zwischen hell und dunkel viele Schattierungen existieren, sind auch die Geschlechtergrenzen möglicherweise nicht ganz klar definiert. Selbst die Biologie legt nahe, dass es viele Ausprägungen gibt, weder die Chromosomen und schon gar nicht die Gene sind hier eindeutig. Ein spannender Zwischenraum entsteht.
Abgesehen von der Biologie geht es aber doch vor allem darum, dass alle Menschen so leben können, wie sie es möchten. Können wir allerdings nicht gleich zuordnen, "wer" jemand ist, irritiert das. Stört unsere Erwartungen und wohl auch ein wenig unsere Sicherheit. Die Menschen sind wohl immer schon bunt oder ein wenig queer gewesen. Doch erst heute, in unserer Gesellschaftsform ist es möglich, das auch zu leben und zu zeigen. Das braucht ein wenig Neugier, Toleranz und Einlassen... egal wie sich jemand definieren möchte.
Auch wenn ich mich klar als weiblich definiere, gibt es doch Anteile in mir, die "dazwischen" liegen. Und hier beginnt das Abenteuer.
Wer könnte ich noch sein?
Was in meinem Leben, in meiner Selbstdefinition ist ein wenig queer?