Um etwas verändern zu können, braucht es Würdigung des Bestehenden. Auch wenn die Sehnsucht nach der neuen Lebensgestaltung, nach dem erweiterten Spielraum oder vielleicht sogar nach dem etwas Ver-rückten und ganz anderem groß ist, können wir meist nicht einfach alles hinwerfen und ein neues Leben beginnen.
Das Bisherige hat auch einen Wert. Fast niemand will alles verändern, denn in jedem Leben gibt es viele wunderbare Anteile, die auch genau so bleiben dürfen, wie sie sind. Seien es Beziehungen oder Arbeitsmöglichkeiten, Freundschaften, Wohnorte oder Gewohnheiten. Manches ist gut wie es ist und darf sich in der bestehenden Form weiterentwickeln.
Doch manches darf auch gehen und verabschiedet werden, damit neue Möglichkeiten wachsen dürfen. Dazu gilt es aber immer zuerst zu würdigen, dass das „Alte“ und das Bisherige auch einen Wert hatte. Wir haben daraus gelernt, damit und davon gelebt, sind daran gewachsen und können heute aus einer veränderten Perspektive weitergehen. Erst wenn wir sehen, was alles gut war, können wir das Neue wirklich annehmen. Denn dann haben wir eine Basis, einen fruchtbaren Boden für die neuen Entwicklungen.
Werten wir das Bisherige ab, hält es uns fest. Würdigen wir es als wertvoll, gibt es uns frei. Ver-rücken können wir nur, was bereits da ist. Und dann haben auch die neuen Ideen und Möglichkeiten Platz.