Gibt es ein Leben neben der Arbeit? Oder ist Arbeit nun mal das halbe Leben? Beginnen wir erst zu leben, wenn die Arbeit vorbei ist? Diese Rechnung geht wohl nicht ganz auf.
Der hypnosystemische Therapeut Gunther Schmidt findet den Begriff der Work-Life-Balance nicht besonders gelungen. Denn er impliziert, dass wir Arbeit und Leben trennen könnten. Vielleicht können einzelne Menschen aus der Arbeit hinausgehen, alles vergessen und fallen lassen und dann ihr Leben genießen. Die meisten die ich kenne, nehmen ihre Arbeit aber mit nach Hause, zumindest gedanklich. Und umgekehrt, wir nehmen das Private auch mit in die Arbeit. Wie es uns persönlich geht, wird auch unsere Konzentration und unsere Arbeitslaune beeinflussen.
Wir haben nun mal nur ein Leben. Ein Leben, das aus verschiedenen Aspekten besteht. Vielleicht werden nicht alle von uns die völlige Erfüllung in ihrer Arbeit finden. Doch kann jede Form von Arbeit ein wertvoller Bestandteil eines erfüllten Lebens sein. Je mehr Gestaltungsmöglichkeiten und Selbstverantwortung wir haben und übernehmen, desto stärker unsere innere Belohnung, die wir für geleistete Tätigkeiten empfinden.
Und das wird sich natürlich auch wieder positiv auf die private Situation auswirken.