„Freunde sind die Entschuldigung Gottes für die Verwandtschaft“ so heißt ein Spruch, den mir letztens jemand erzählt hat. Vielleicht ist die Verwandtschaft manchmal deshalb ein wenig anstrengend, weil wir ihnen eben verwandt – sprich ähnlich – sind.
So könnten wir so manches Verwandtschaftstreffen auch dazu nutzen, die eigene Selbsterfahrung zu vertiefen. Wer ist mir ähnlich? Wem will ich so gar nicht ähnlich sein? Wie habe ich mich weiterentwickelt? Wie möchte ich noch werden?
Die noch lebende Verwandtschaft ist wohl auch ein Hinweis auf die Ahn:innenreihe. Natürlich mischen sich die verschiedenen Reihen, doch sind es gerade die angenehmen oder unangenehmen Ähnlichkeiten, die uns zeigen, welche Prägungen in unserem System vorkommen.
Wie gehen unsere Verwandten mit dem Leben um? Finden sie Glück und Freude trotz so mancher Widrigkeit oder ist ihre Einstellung mehr an der Schwere und dem Leiden ausgerichtet?
Wie leben unserer Verwandten in ihren Beziehungen? Wie in ihren Arbeitsfeldern?
Vielleicht sind es gerade jene Verwandten, die uns am meisten auf die Nerven gehen, die besten Lernmöglichkeiten. Und im Stillen können wir ihnen auch danke dafür sagen.