Angst

Was tun wir nicht alles, um der Angst zu entgehen? Unbewusst bleiben wir in Beziehungen, die uns längst nicht mehr gut tun, harren am ungeliebten Arbeitsplatz aus, verändern nichts an der Wohnsituation... und schon gar nicht gehen wir die Realisierung unserer Lebensträume an. Alles aus Angst.

Es ist vermutlich nicht so wichtig zu wissen, welche Angst es genau ist. Ob es die Angst vorm Versagen oder Allein-Sein ist, das Grundgefühl Angst bleibt gleich. Viel wichtiger als die Analyse der Angst ist ihre Würdigung. Sie ist ein wichtiges Gefühl, will uns warnen und schützen. Wie alle unangenehmen Gefühle hat auch sie eine gute Absicht. Zugegeben, diese gute Absicht ist nicht immer ganz leicht herauszufinden. Es reicht anzunehmen, dass die Angst es eigentlich gut meint mit uns.

Sobald wir die Angst erkennen, unseren inneren Widerstand oder die Untätigkeit als Angst identifizieren, können wir mit der Angst weitergehen. Die Angst hindert uns dann nicht mehr, wenn wir sie an der Hand nehmen. Sie ist ein Teil von uns und das größere Bewusstsein kann die Angst integrieren und wandeln.

Es ist o.k. Angst zu haben, kein Mensch ist ohne Ängste. Gleichzeitig kann ein Vorhaben, ein Wunsch, eine Entscheidung viel größer sein als die Angst. Wenn wir die Angst mitnehmen, dann wird sie uns mit der Zeit sogar unterstützen. Vielleicht noch etwas zurückhaltend, vielleicht mit vielen Zweifeln, aber sie wird uns nicht mehr hindern oder zurückhalten. Sobald wir nicht mehr bereits vor der Angst zurückschrecken, kann inneres Wachstum stattfinden. Darüber freut sich auch die Angst.

Und ganz sicher, sie wird uns auch ins nächste Vorhaben oder die nächste Lebensphase begleiten.